Wir brauchen keine Pausen, sondern Kontrastprogramme!

wer kennt es nicht?

„Pausen sind wichtig (wahlweise heilig), gerade im Homeoffice!“
„Bei Workshops nie an den Pausen sparen!“
„Dein Handy Akku (alternativ rotblinkende Warnleuchte im Auto) lädst Du doch auch sofort auf!“

Und häufig sitzen diejenigen, die diese Botschaften am lautesten postulieren, dann in der (Multitasking-mittags)Pause am Rechner. Mit einer Hand werden die Folien für die anschließende Präsentation ausgebessert, auf dem Smartphone fortwährend Instagram geöffnet und geschlossen (wie die Kühlschranktür) und endlich Nachrichten von Freunden beantwortet. In der anderen Hand steckt wahlweise Gabel, Löffel, Sandwich, Apfel, um doch schnell noch was zu essen. Alles sitzend, alles digital, alles gleichzeitig. Soviel Klischee muss sein.

Pausen sind für alle unterschiedlich konnotiert: von nur mal durchatmen, weil Kollegen/innen oder Kinder (?) gerade einmal Ruhe geben, Einkäufe erledigen bis hin zum romantisch verklärten Bild in der Hängematte mit Strohhut auf der Stirn und Gänseblümchen im Mund.

Wie so häufig gibt es weder richtig noch falsch oder „one size fits all“.

In meinen Workshops wie wir den „digitalen Dauerrausch stoppen können, um mental erholt, produktiv und fokussiert zu bleiben“, vermittele ich Impulse, um Pausen individuell als ein

KONTRASTPROGRAMM

für die eigene ganzheitliche Balance zu gestalten.
Das sieht auf körperlicher, mentaler und gar emotionaler Ebene überall anders aus.

War die erste Tageshälfte analytisch, logisch und strukturiert denkend? Im Sitzen über den Laptop gebeugt? Mit wenig Austausch, asynchroner Kommunikation? Dann wäre es wenig regenerierend sich in der Pause vom Bürostuhl in die Lounge Polster zu schwingen, um mit „digital neck“ durch die Börsenkurse zu scrollen.

Schreibtischtäter müssen nicht gleich Crossfit machen: alternativ vielleicht ein flotter Gang um den Block?
Ein kurzes Telefonat mit dem besten Kumpel, lachen, emotional leichte Kost oder ein paar Seiten im neuen Krimi lesen?

Gönnen wir vor allem unserem Kopf anstelle von z.B. Logik und Analyse lieber ein bisschen Phantasie und auch „sinnliche“ Wahrnehmung, z.B. auch mit bewusstem Essen.

Wie kann die eigene Pause zum Kontrastprogramm werden?

Zitate von Schwergewichten gehen ja immer:

„Stop while you are ahead” war das Credo von Hemmingway beim Schreiben seiner seitenstarken Romane!

Der richtige Zeitpunkt, um den Stift fallen zu lassen, war wenn er eigentlich noch Lust und Energie hatte. Nur um mit eben dieser wieder am nächsten Tag zu starten! Dabei spielt uns der „Zeigarnik-Effekt“ in die Karten: wir können uns i.d.R. besser an untervollendete Aufgaben erinnern und unser Hirn strebt danach Dinge abzuschließen, wer mag schon lose Enden!